Die Energiewende im Strommarkt braucht Biogas und Kraft-Wärme-Kopplung

Die Energiewende verändert den Strommarkt, mehr volatile Stromerzeugung steigert den Bedarf an Flexibilität. Biogas ist eine verfügbare, günstige, vielseitige und erneuerbare Flexibilitätsoption. Biogas in Kraft-Wärme-Kopplung ist der ideale Sicherheitsgurt der Energiewende.

  • Dafür wurde mit dem EEG 2012 die Direktvermarktung für Biogas eingeführt (mit KWK-G 2016  auch für Erdgas-BHKW). Betreiber richten sich jetzt nach dem Strompreis für die bedarfsgerechte Stromeinspeisung: Der Spotmarktpreis spiegelt den Bedarf und steuert die Einspeisung regelbarer Leistung.

  • Nach dem „merit order“-Prinzip legt das jeweils teuerste benötigte Kraftwerk den Preis für alle Einspeiser fest. Wenn Wind, Sonne und unflexible Kraftwerke für den Bedarf ausreichen, liegt der Preis bei Null. Werden Gasturbinen für die letzten Kilowattstunden benötigt, dann freuen sich alle Einspeiser über etwa 8 ct/kWh Marktpreis.

„day-ahead“ Einspeisung

Flexible Biogas-Betreiber in Direktvermarktung können ihre Einspeisung „day-ahead“ auf den Bedarf an Residuallast ausrichten, also auf diese teureren Stunden planen oder planen lassen und über ihren Direktvermarkter den höheren Erlös einheimsen.
Wenn es wetter- oder verhaltensbedingt zu Abweichungen zwischen gehandelter und gelieferter Strommenge kommt, wird im Intradayhandel immer noch kurzfristig nachgesteuert, um Ausgleichsenergiekosten einzusparen. Flinke, permanent präsente Stromhändler können hier noch zusätzliche Gewinne erzielen, indem sie direkt vermarktete BHKW zeitweilig drosseln oder stoppen und wieder hochfahren. Voraussetzung für diese Erträge ist der stetige Zugang zu einem Intraday-Handelsplatz. Das nutzt auch den Betreibern, die von diesen Zusatzerlösen profitieren.
Die Preise für Regelleistung, die von den Übertragungsnetzbetreibern als Ausgleichsenergie abgerufen wird, sind hingegen weiterhin im freien Fall. Allzu viele Anlagen wollten mit der Bereitschaft zur Abregelung verdienen – darunter viele Power-to-Heat-Anlagen. Daher ist der Leistungspreis für Bereitstellung negativer Sekundärregelleistung im Vergleich zum Jahresmittel 2013 um bis zu 99 % gesunken.

Auch Ihre Biogasanlage kann dazu beitragen. Nicht nur das: Sie können damit Ihre Wirtschaftlichkeit verbessern.

Und: Ihre Anlage hat eine deutlich verbesserte Chance auf die Anschlussförderung nach EEG 2017 – mit 30 Jahren Betriebszeit statt nur 20 Jahren.