Flexibilisierung: mehr konsequente Anlagen-upgrades

Beim Zubau von installierter Leistung im Rahmen der Flexibilisierung gibt es einen Trend zu immer größeren BHKW. Das zeigt auch die Statistik: Der bedarfsorientierte Betrieb ist angekommen.

Das EEG 2017 mit der Option auf eine Vergütungsverlängerung war ein wichtiger Auslöser, sich einmal mit der Zeit nach den 20 Jahren Festvergütung zu beschäftigen. Offenbar kommt eine wachsende Zahl von Betreibern zu dem Schluss, dass die Flexibilsierung im oberen Leistungsbereich attraktiv ist.

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(Quelle: Flexperten, Daten des Anlagenregisters der BNetzA)

Die Grafik zeigt den Zubau der Flex-BHKW im Zeitverlauf, jeweils mit dem Maß an Leistungzubau. Erwartungsgemäß liegt der Schwerpunkt bei einem Zubau von 100 %. Erstaunlich viele Betreiber haben nur kleinere BHKW hinzugebaut, oder hatten vorher zwei BHKW und haben jetzt ein drittes der gleichen Größe addiert. Leider, sagen die Flexperten. Denn allzu oft wird nicht bedacht, dass der BHKW-Bestand schon einige Laufzeit auf dem Buckel hat und dem Flex-Betrieb nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen wird. Damit geht eine wichtige Chance verloren, die Anlage an den zukünftigen Strombedarf anzupassen.

Doch wollen immer mehr Betreiber wirklich flexibilisieren. Die Leistung der Zubauten hat deutlich zugenommen. Die Zahl der Zubauten über 200% hat sich in einem halben Jahr mehr als verdoppelt. „Während bis Sommer 2017 ein Zubau mit gleicher Leistung noch normal war, haben wir jetzt immer mehr Leistungszubau mit 200, 300 oder gar 400 %“, sagt Stefan Heins von der biogas service tarmstedt. Auch viele andere Planer berichten von einem gestiegenen Interesse, die Flexprämie maximal zu nutzen, um damit Biogas-BHKW mit einer möglichst hohen Lebenserwartung zu beschaffen.

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(Quelle: Flexperten, Daten des Anlageregisters der BNetzA)

Schließlich ist das Risiko gering: Die Flexibilitätsprämie finanziert den Leistungzubau nahezu vollständig. Rechnet man den bis zum EEG-Ende noch nötigen Ersatzbedarf mit ein, ist das ein gutes Geschäft. Hinzu kommen Kostensenkungseffekte und die wachsenden Strommarkt-Zusatzerlöse.