Für alle Betreiber, die für ihre Anlagen die Zukunft im Strommarkt sehen, gilt die Empfehlung:

  • Wenn möglich: Flexibilisieren Sie konsequent, bauen Sie das im Rahmen Ihrer Möglichkeiten und der Flexprämie größte BHKW. Berücksichtigen Sie, dass sich viele Hürden überwinden lassen: BImSch-Genehmigung, Netzanschluss, Störfallverordnung, Platzprobleme und Wärmenutzung sind Hindernisse, aber kein Grund auf Ihre Chancen zu verzichten.
  • Suchen Sie sich einen kompetenten Planer, der Sie berät, beim Projekt begleitet und Ihnen den Rücken freihält
  • Kündigen Sie vorsorglich länger laufende Verträge zur Stromvermarktung. Lassen Sie sich von Stromhändlern Angebote machen. Suchen Sie einen aktiven Vermarkter, der nicht nur Regelleistung anbietet, sondern für Ihre Anlage auch einen täglich optimierten Fahrplan erstellen kann, dabei Rücksicht auf Ihre Motoren nimmt, Ihren aktuellen Biogasspeicherstand ausliest und den Wärmebedarf des Folgetages einrechnet.
  • Nutzen Sie das Projekt zur Überholung Ihrer Anlage, beseitigen Sie genehmigungsrechtliche und technische Schwachstellen. Bereiten Sie sich auch auf die kommenden Gesetzesverschärfungen vor, soweit diese absehbar sind: neue DüVo, AwSV, TA Luft.
  • Setzen Sie das von der Flexprämie übrige Finanzierungsvolumen für große Wärme- und Gasspeicher ein. Schon mit einem Atemvolumen für 10 bis 14 Stunden BHKW-Ruhe ist flexibler Anlagenbetrieb möglich.
  • Vereinbaren Sie im Vertrag für die Direktvermarktung (abhängig von Speichergröße, Motorenausstattung und den Fahrplanrestriktionen)
    • maximale Starthäufigkeit/Tag (möglichst nicht mehr als 2 x im Mittel),
    • minimale Teillast (möglichst nicht unter 80 %),
    • minimale Motorlaufzeit (möglichst nicht unter 2 Stunden),
    • maximale Heißpause (30 Minuten).
  • Maximieren Sie die Wärmenutzung.
    • Initiieren und /oder fördern Sie eine Wärmenetz-Genossenschaft, Bzw. schalten Sie einen Planer, Projektentwickler oder Energieversorger ein, der ein Wärmenetz baut und Ihnen die Wärme langfristig abkauft.
    • Nutzen Sie das Fütterungsmanagement, um die Biogaserzeugung saisonal an den Wärmebedarf anzupassen. Prüfen Sie, ob Sie mit passenden Substraten und Ihrer Biologie bei kaltem Wetter auch zeitweilig deutlich mehr Biogas erzeugen und damit mehr Wärme liefern können. Installieren Sie ggf. eine Hydrolysestufe („Turbo-Maische“).
    • Überlegen Sie, ob Sie mit der neuen Kombination: 2 BHKW + großer Wärmespeicher eine ausreichende Sicherheit haben, dass Sie eine Vollversorgung (zu höherem Preis) anbieten können.

So wird aus Ihrem Flex-Projekt ein nachhaltiges Repowering und Ihr Beitrag zur Energiewende wird sich langjährig auszahlen.